Infos über die Ausbildung zum NHP
Die Ausbildung zum Naturheilpraktiker oder zur Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom führt zu einem Tertiärabschluss des Berufsbildungssystems. Voraussetzung für das Studium ist deshalb ein Abschluss auf SEK II-Niveau, also ein Eidg. Fähigkeitszeugnis, Matur oder ein gleichwertiger Abschluss. Häufig wird dieser Beruf auch als Zweitberuf gewählt. Wer diesen Beruf erlernen will, sollte zudem über folgende Voraussetzungen verfügen:
- Ernsthaftes Interesse an der Alternativmedizin und generell an allen Natur- und Lebensvorgängen und ihren gegenseitigen Wechselwirkungen (Ökologie)
- Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und die Gabe, zuhören zu können, sowie die Fähigkeit, Menschen zu begleiten
- Interesse für medizinische Fragen und ganzheitliche Denkansätze
- Bereitschaft zur persönlichen Entwicklung
- Motivation zu lebenslangem Lernen und selbständige Bildungsfähigkeit
- Physische und psychische Belastbarkeit und eine ausgeglichene Gemütsverfassung
- Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein
- Bereitschaft zur ständigen Fort- und Weiterbildung
- Toleranz gegenüber anders Denkenden und anderen Wertsystemen.
Die Ausbildung zur Naturheilpraktikerin, zum Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom basiert auf einer modularisierten Struktur mit einer Abschlussprüfung, der Höheren Fachprüfung. Für die Zulassung zur Abschlussprüfung müssen Sie sieben Modulabschlüsse bestehen – entweder über den Besuch und erfolgreichen Abschluss der entsprechenden Module oder über das Gleichwertigkeitsverfahren.
Weitere Bestimmungen: Die Module M2 und M6 müssen beim selben Bildungsanbieter absolviert werden.
Die Ausbildung zur Naturheilpraktikerin, zum Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom basiert auf einer modularisierten Struktur mit einer Abschlussprüfung, der Höheren Fachprüfung. Für die Zulassung zur Abschlussprüfung müssen Sie sieben Modulabschlüsse bestehen – entweder über den Besuch und erfolgreichen Abschluss der entsprechenden Module oder über das Gleichwertigkeitsverfahren.
Die sieben Modulabschlüsse sind:

Die Bildungsanbieter können die Ausbildung zu den Modulabschlüsse in einer klar modularisierten Form oder in einer Lehrgangsform anbieten. Sie müssen jedoch ihre Institution und die Module durch die Qualitätssicherungskommission AM akkreditieren lassen. Dies gewährleistet die Einhaltung der Mindestanforderungen der OdA AM und weist die Qualität gegenüber Ihnen als den Kunden aus.
Arbeitsgebiet
Die Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom, der Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom ist eine Gesundheitsfachperson, die Krankheiten mit den Mitteln ihres Fachgebiets feststellt, lindert und zur Heilung anregt. Eigenverantwortlich behandelt, berät, begleitet und unterstützt sie Menschen bei akuten und chronischen Gesundheitsstörungen auf der Grundlage von alternativmedizinischen Behandlungskonzepten.
- Sie/er arbeitet mehrheitlich selbständig in eigener Praxis oder in Gemeinschaftspraxen,
- als Angestellte/r in Kliniken, Ambulatorien, Kompetenz- oder Reha-Zentren,
- im Rahmen von betrieblicher Krankheitsversorgung und Präventionsprogrammen.
Berufsausübung
Gemeinsame Ziele der Alternativmedizin sind die Aktivierung und Stärkung der Selbstregulation sowie die Lenkung von Genesungsprozessen hin zu einem natürlichen Heilungsverlauf und zur Stärkung der Ressourcen und Gesundheitskompetenzen der Patientinnen und Patienten. Alternativmedizinisches Handeln vollzieht sich im Rahmen einer entsprechenden Fachrichtung, welche ein eigenes Gesamtsystem im Sinne der AM-Grundlagen darstellt.
Wichtigste berufliche Handlungskompetenzen
Die Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom, der Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom ist in der Lage:
- Gesundheitliche Störungen von Patientinnen und Patienten individuell auf der Basis eines alternativmedizinischen Gesamtsystems zu erkennen und zu behandeln,
- eine medizinische Einschätzung vorzunehmen, die sicherstellt, dass mit alternativmedizinischen Therapiemitteln ohne Gesundheitsgefährdung wirksam gearbeitet werden kann und dass die Patientinnen und Patienten kompetent durch verschiedene Krankheitsphasen geführt werden,
- therapeutisch wirkungsvolle Kommunikations- und Beziehungsprozesse zu gestalten,
- umfassende und nachhaltige Krankheitsprävention zu betreiben, bzw. die Gesundheitskompetenz zu fördern und Patientenressourcen zu stärken,
- vernetzt und in Teams zu arbeiten,
- mit berufsrelevantem Wissen und Informationen umzugehen,
- ihren Betrieb unternehmerisch zu führen und ein Qualitätsmanagement zu betreiben,
- sich berufsfördernd und professionell zu verhalten und ethische Grundsätze zu beachten.
Beitrag des Berufs an Gesellschaft, Wirtschaft, Natur und Kultur
Die Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom, der Naturheilpraktiker mit eidg. Dip-lom bietet alternative Behandlungsmöglichkeiten von Gesundheitsstörungen an. Dieses Angebot wird in zunehmendem Mass von der Bevölkerung genutzt und trägt zur nachhaltigen Verbesserung der Gesundheit, Selbstverantwortung und Gesundheitskompetenz bei.
Der Beruf der Naturheilpraktikerin, des Naturheilpraktikers mit eidg. Diplom umfasst zurzeit vier unterschiedliche Fachrichtungen:
- Ayurveda-Medizin
- Homöopathie
- Traditionelle Chinesische Medizin TCM
- Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN
Jede dieser Fachrichtungen entspricht einem eigenen alternativmedizinischen Gesamtsystem, baut jedoch auf den Grundlagen der Alternativmedizin auf. Die Fachrichtungen unterscheiden sich in der spezifischen fachlichen Ausführung der beruflichen Handlungen gemäss den Handlungskompetenzen im Handlungsbereich «Alternativmedizinisch Handeln» (siehe Berufsbild).
Jede Fachrichtung wird von einer durch die OdA AM anerkannten Trägerorganisation vertreten.